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In vielen Startups wird auf eine durchdachte Vertriebsstruktur nur wenig Wert gelegt – das führt schnell zu hohen Kosten, unnötigem Zeitaufwand und entgangenem Umsatz. Dieser Beitrag zeigt, wie sich ein Sales-Team langfristig erfolgreich aufbauen lässt.
Basierend auf unserer Erfahrung aus über 750+ Strukturierungs- und Transformationsprojekten mit mehr als 500 Unternehmen wissen wir bei Cremanski & Company, dass eine klar definierte Vertriebsstrategie die Grundlage für nachhaltiges und skalierbares Wachstum bildet.
Oft nimmt der Vertrieb in Startups nicht den Stellenwert ein, den diese Abteilung eigentlich haben sollte. Gründer investieren viel Zeit und Analyse in Produkt und Marketing , während im Vertrieb die Leads regelrecht „verbrannt“ werden.

Viele Gründer gehen vor allem in den ersten Jahren davon aus, dass sie sich nicht mit Strukturen, Strategien sowie klaren Prozessen im Vertrieb beschäftigen müssen – schließlich übernehmen sie den Vertrieb meist selbst. Die Annahme lautet : „Strukturen optimieren wir dann, wenn wir ein Team einstellen oder wenn wir groß sind.“
Oft bleibt unbemerkt, dass auf diese Weise enorme Chancen und Umsätze verloren gehen. Viel Zeit wird durch manuelle Abläufe vergeudet, und das Vertrauen Kunden leidet, wenn Rückrufe ausbleiben oder Informationen nicht weitergegeben werden. Fehlende Strukturen führen zudem dazu, dass Mitarbeitende schnell überlastet werden und gehen– diese hohe Fluktuation verursacht ebenso erhebliche Kosten.
Um eine Vertriebsorganisation gezielt und nachhaltig aufzubauen, hilft ein strukturierter Blick auf fünf zentrale Bausteine: Strategie, Prozesse, Systeme, Daten und Mitarbeiter.
Die Vertriebsprozesse und -strukturen müssen konsequent an die definierte Sales-Strategie angepasst sein, damit sie die Mitarbeiter in ihrer täglichen Arbeit bestmöglich unterstützen und effizienter machen. Entscheidend ist, dass diese Prozesse nicht nur in der Theorie bestehen, sondern in der Praxis tatsächlich genutzt werden. Jeder Schritt im Verkaufsprozess sollte sorgfältig durchdacht sein – vom gesamten Vertriebsfunnel bis hin zur Anordnung einzelner Felder im CRM-System.
Zentrale Fragen, die zu beantworten sind: Wo bekommen wir Leads her? Wie ist der Sales-Funnel aufgebaut? Welche Verantwortlichkeiten bestehen im Team? Wie sieht der genaue Arbeitsablauf im Vertrieb aus und wer übergibt an wen? Wie ist die Datenstruktur im CRM aufgebaut und wie werden die Daten gepflegt? An welchen Stellen können Mitarbeiter systemisch unterstützt und Prozesse effizienter gestaltet werden? Wo besteht Potenzial für Standardisierung und Automatisierung?
Nachdem Sales-Strategie und Sales-Prozesse definiert sind, steht die Auswahl der passenden Tools an. Gerade für Startups mit begrenztem Budgets ist das eine zentrale Frage, denn die Bandbreite reicht von CRM-System über Calling-Software bis hin zum Automated-Communication-Tool, Lead-Scoring- und Angebots-Automatisierung. Eine klare Vorstellung vom idealen Prozess, der Art der Kundenansprache und den Wachstumszielen hilft dabei, die richtigen Lösungen auszuwählen. Wer schnell mit mehreren Teams oder in mehreren Märkten skalieren möchte, stößt mit vielen kleinen Lösungen schnell an Grenzen, auch wenn sie einen schnellen Start ermöglichen. Ein späterer Wechsel des CRM-Systems ist meist aufwändig und teuer – deshalb lohnt es sich, frühzeitig in eine skalierbare Lösung zu investieren. Ebenso für den Teamaufbau sollte eine Rolle definiert sein, die sich um den operativen Ablauf kümmert (Sales-Operations).
Wenn die Vertriebsorganisation gut strukturiert ist, Eingabefelder konsistent quantitative Daten erfassen und alle Aktivitäten sauber dokumentiert werden, entstehen täglich viele wertvolle Datenpunkte. Diese können genutzt werden , um Mitarbeiter gezielt zu fördern, Kundenbeziehungen zu verbessern frühzeitig Erkenntnisse über die Performance verschiedener Kampagnen zu gewinnen, sodass das Management agieren statt nur reagieren kann.
eben übergeordneten Management-KPI sollten auch operative KPI mit klaren Zielen definiert und technisch sauber abgebildet werden. Wichtig ist, im Vorfeld festzulegen, welche Kennzahlen erhoben werden, wo sie im System gepflegt werden und wie sie ausgewertet werden.
So wird aus einer abstrakten Frageliste eine konkrete KPI-Basis, auf der Steuerung, Reporting und Optimierung der Vertriebsorganisation klar aufsetzen können.
Eine leistungsfähige Vertriebsorganisation steht und fällt mit ihren Mitarbeitern. Hohe Fluktuation wird im Vertrieb häufig als gegeben hingenommen, verursacht jedoch nicht nur erhebliche Kosten, sondern führt auch dazu, dass wertvolles Wissen verloren geht.
Für eine erfolgreiche Vertriebsabteilung ist es essentiell, klar zu definieren, welche Rollen benötigt werden, welche Anforderungen und Ziele mit diesen Positionen verbunden sind und wie neue Mitarbeitende so eingearbeitet werden, dass ihr Potenzial bestmöglich zur Geltung kommt.
Dazu gehört ein ein strukturierter Onboarding-Plan – und zwar für alle Erfahrungsstufen –, der Sicherheit gibt, das relevante Wissen vermittelt und signalisiert, dass alle Teammitglieder gut aufgehoben sind. Ergänzend sollten konkrete Ziele für die Probezeit sowie für das erste und das zweite Jahr festgelegt werden, soweit möglich. Optimal ist ein ein transparenter Karriereentwicklungsplan, der Perspektiven aufzeigt und langfristige Bindung fördert.
Leitfragen in diesem Zusammenhang sind unter anderem: Welche Positionen benötigen wir? Welche Erwartungen und Zielvorgaben sind mit ihnen verknüpft? Können die Ziele durch Marketing-Leads erreicht werden oder müssen ist ein mitgebrachtes Kundennetzwerk erforderlich? Welches Wissen braucht ein Mitarbeiter konkret, um vom ersten Tag an wirksam arbeiten zu können?
Auch wenn der Aufbau einer strukturierten Vertriebsorganisation zunächst nach viel Aufwand klingt, ist diese Investition Zeit und Kosten wert. Wer klar definiert, wohin sich Vertrieb und Unternehmen entwickeln sollen und welche Schritte dafür notwendig sind, stärkt nicht nur die Vertriebsabteilung, sondern schafft zugleich eine stabile Grundlage für das gesamte Unternehmen.
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